Senior-Praktikant schnuppert im Stadtarchiv
Hattingen/Ruhr. Praktika im Stadtarchiv Hattingen sind keine
Seltenheit. Regelmäßig absolvieren Schülerinnen und Schüler hier
ihre Berufsfeldpraktika oder Studierende nutzen die Quellen des
Stadtarchivs, um das theoretische Wissen an der historischen Praxis
zu erproben. Doch Premieren gibt es immer: Senior-Praktikant Michael
Gundlach schnupperte eine Woche lang Archivluft. Der 62-jährige
Hattinger, im aktiven Berufsleben war er Leiter der
Personalentwicklung der Sparkasse Vest Recklinghausen, wollte
unbedingt wissen, wie es hinter den Kulissen eines Stadtarchivs
aussieht.
Gleich am ersten
Praktikumstag beteiligte er sich an den Planungen für ein
Kunstprojekt zu Mathilde Anneke, später recherchierte er für Presse
und Archivprojekte. Stadtarchivar Thomas Weiß war besonders von dem
großen Engagement seines Praktikanten begeistert. „Ich freue mich
jedes Mal aufs Neue, wenn ich Menschen für meine Arbeit begeistern
kann und ihnen die Geschichte unserer schönen Stadt näherbringen
kann. Das Senior-Praktikum war aber dann doch nochmal eine ganz
besondere Erfahrung. Eine tolle Woche, die wie im Fluge verging.“
Auch der Praktikant
zieht ein positives Fazit nach der Praktikumswoche. „Vom Team im
Archiv habe ich gelernt, dass die sichere Aufbewahrung und ein gutes
Ordnungssystem wichtig sind, um Unterlagen und Informationen in den
2,5 Kilometer langen Regalen wiederzufinden. Ein guter Archivar
braucht also einen Sinn für Ordnung und die Fähigkeiten,
detektivisch zu ermitteln, Schlussfolgerungen zu ziehen und daraus
interessante und lehrreiche Geschichten zu erzählen.“
Ein Höhepunkt des
Praktikums: Bei der historischen Radtour „Nie wieder!“ konnte
Michael Gundlach mit seinem im Stadtarchiv erworbenen Wissen über
die nationalsozialistische Stadtgeschichte etwa 30 ADFC-Radelnde
beeindrucken.
Und
Senior-Praktikant Michael Gundlach hat versprochen, wieder zu kommen,
freut sich der Stadtarchivar.