Neu: Sammelstellen für Müll

Nicht mehr überall wird Abfall vor der Tür abgeholt

Hattingen/Ruhr. Mehr Sicherheit bei der Müllabfuhr: Um Unfälle und gefährliche Situationen für Mitarbeiter und Bürger zu vermeiden, dürfen Müllwagen auch in Hattingen aufgrund einer entsprechenden Verordnung nur ausnahmsweise rückwärtsfahren. Daher kann Abfall nicht mehr überall wie bislang direkt vor der Tür eingesammelt werden, sondern betroffene Bürgerinnen und Bürger müssen ihre Tonnen und auch Säcke an Sammelplätzen in der Nähe abstellen.

Im Bezirk 1 in Niederwenigern wird mit der neuen Regelung gestartet. Dort muss der Müll - grau, braun, blau, gelb - ab dem 3. Mai bis morgens um 6 Uhr an der Sammelstelle bereitstehen, damit er abgeholt wird. Die Eigentümerinnen und Eigentümer erhalten dazu in den nächsten Tagen ein Informationsschreiben der Stadt auf dem auch die Sammelstellen beschrieben werden.

Insgesamt sind zirka 130 Straßenabschnitte im gesamten Stadtgebiet betroffen und können künftig nicht mehr direkt angefahren werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH, das die Stadt beauftragt hatte. Die Gefährdungsbeurteilung wurde im letzten Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz vorgestellt.

Die Stadt wird die Neuerung ab Mitte Mai schrittweise umsetzen und die Eigentümer nach und nach entsprechend informieren. Im ersten Abschnitt ab Mai in Niederwenigern sind rund 100 Grundstückseigentümer mit 230 Tonnen aller Farben plus gelber Säcke betroffen.

Durch diese Maßnahme will die Stadt erreichen, dass die Müllwagen beim Leeren der Tonnen nicht mehr – oder zumindest so selten wie möglich – den Rückwärtsgang einlegen müssen. Rückwärts gefahren wird bisher zum Beispiel in schmalen Sackgassen oder Stichstraßen, in denen es nicht möglich ist zu wenden. Laut Unfallkasse NRW komme es in solchen Situationen regelmäßig zu zum Teil sogar tödlichen Unfällen zwischen Müllwagen und Passanten oder Anwohnern. Um Unfälle zukünftig zu vermeiden, besteht die Verpflichtung das Rückwärtsfahren einzustellen oder nur unter Auflagen umzusetzen.

Eine umfassende Untersuchung der Hattinger Straßen durch die Fachingenieure des beauftragten Unternehmens hat zunächst eine Bestandsaufnahme beinhaltet. Auf der Grundlage wurden rund 250 Stellen an denen rückwärts gefahren wird, genau ins Visier genommen. Kritisch ist es an Straßenabschnitten, an denen es zum Beispiel ein starkes Gefälle gibt, es extrem schmal ist oder es ein besonders hohes Verkehrsaufkommen gibt. Das Büro hat verschiedene Vorschläge erarbeitet und priorisiert, um Risiken zu vermeiden.

In einigen Bereichen kann durch spezielle Maßnahmen weiter rückwärts gefahren werden – zum Beispiel durch Park- und Durchfahrtsverbote oder den Rückschnitt von Pflanzen. Nur dort wo keine anderen Maßnahmen greifen, werden jetzt zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger Sammelplätze für die Tonnen eingerichtet. Dies wird in vielen anderen Städten bereits so praktiziert, wie zum Beispiel nebenan in Essen.

Bei Fragen können sich Bürgerinnen und Bürger an Cornelia Padtberg (02324) 204 3711 wenden.

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