Blick auf die Lessingstraße Ecke Goetehestraße

Lessingstraße wird zur ersten Schulstraße in Hattingen

Mehr Verkehrsberuhigung für einen sicheren Schulweg

Hattingen/Ruhr. Der Schulweg birgt für Kinder oft unnötige Gefahren. Insbesondere auf den letzten Metern, wo es vor Unterrichtsbeginn regelmäßig zu Verkehrschaos kommt. Eltern halten mit ihren Autos möglichst nah am Schultor, parken in zweiter Reihe, Kinder steigen zur Fahrbahn hin aus. Was gut gemeint ist, kann schnell zur Gefahr werden. In der Südstadt ist damit Schluss: Die Lessingstraße wird zur ersten Schulstraße in Hattingen. Der Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz hat in dieser Woche mit Ausnahme einer Enthaltung einstimmig für die Einrichtung der temporären autofreien Zone zwischen Einmündungen Eichendorffstraße und Schillerstraße gestimmt. Zusätzlich soll letztere als Einbahnstraße ausgewiesen werden, um eine Zufahrt von dort in Richtung Grundschule und Kindertageseinrichtungen zu unterbinden. Die Maßnahme ist Teil der Verkehrsuntersuchung in der Hattinger Südstadt und wird zunächst für rund ein Jahr erprobt.

„Mit der Einrichtung der Schulstraße möchten wir vor allem die Sicherheit der Kinder erhöhen. Sie sind ein wichtiger Baustein für sichere Schulwege und laden dazu ein, den Weg selbstständig und sicher zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen“, erklärt Baudezernent Jens Hendrix im Ausschuss. Insgesamt 50 Schulstraßen gibt es aktuell in Deutschland, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. 20 weitere sind aktuell in Planung, eine davon in Hattingen. „Nach etwa einem Jahr werden wir die Situation vor Ort erneut bewerten und prüfen, ob eine dauerhafte Einrichtung sinnvoll ist und wie sich das Konzept auf weitere Standorte in Hattingen übertragen lässt“, so Hendrix. Das Autoverbot auf der rund 100 Meter langen Strecke gilt von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr und betrifft vor allem den Bring- und Holverkehr. Ausgenommen sind Radfahrerinnen und Radfahrer sowie der Lieferverkehr. Die Umsetzung erfolgt durch Markierungen und Beschilderungen; auf Poller und Sperrpfosten wird bewusst verzichtet. Die Wahl fiel auf die Lessingstraße, da sie Teil der Verkehrsuntersuchung in der Südstadt ist und sich durch ihre Gegebenheiten besonders gut für einen Feldversuch eignet, da es im betroffenen Straßenabschnitt keine Anwohnerschaft gibt.

„Wir möchten die Kinder spielerisch motivieren, ihren Schulweg selbstständig zurückzulegen. Besonders erfreulich ist, dass das Konzept der Schulstraße von der Schule selbst voll unterstützt wird. Wir hoffen, dass der Ansatz auch von den Eltern mitgetragen wird“, so Johannes Fröhlich, Mobilitätsmanager der Stadt. Ziel der Stadt ist es, die Schulstraße bis nach den Sommerferien 2026 eingerichtet zu haben. Damit Eltern ihre Kinder weiterhin mit dem Auto bringen können, ohne den unmittelbaren Nahbereich zu befahren, werden zwei sogenannte Elternhaltestellen eingerichtet: An der Lessingstraße, unmittelbar vor der Einmündung der Schillerstraße, sowie an der Uhlandstraße neben der Kirchengemeinde. Von dort aus können Kinder die letzten Meter eigenständig zur Schule gehen. „So sensibilisieren wir sie zugleich für richtiges Verhalten im Straßenverkehr“, betont Fröhlich. Damit die autofreie Zonen auch funktioniert, muss zusätzlich die Parkplatzzufahrt zur Kita Bruchfeld verlegt werden. Zukünftig soll die Anbindung des Parkplatzes über die Goethestraße erfolgen. Auch die Containerstandorte müssen dafür versetzt werden.

Die Kosten für die Maßnahme liegen bei rund 50.000 Euro. Dazu gehört der Umbau der Parkplatzzufahrt sowie Markierungen und Beschilderungen.

Foto: Blick auf die Lessingstraße Ecke Goetehestraße. (C) Stadt Hattingen.

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