Geld von Bund und Land

Millionen fließen in geplante dringende Projekte

Hattingen/Ruhr. Sondervermögen, Investitionsmittel – Geld aus Berlin und Düsseldorf wird in den nächsten Jahren auch in die Stadtkasse von Hattingen eingezahlt. Rund 23 Millionen Euro werden von Bund und Land nach Hattingen überwiesen. Geld, das die Stadt Hattingen dringend braucht und das für bereits geplante Projekte verwendet werden soll, um weniger Kredite aufzunehmen und damit Zinsen zu sparen.

„Es entsteht der Eindruck, dass sich die Kommunen vor Geld kaum retten können, manche sprechen auch von einem Geldregen, doch es ist eher einen Tropfen auf den heißen Stein, aber auch jeder Tropfen ist gut“, beschreibt Kämmerer Frank Mielke bei einem Pressegespräch im Rathaus die Situation.

Was auf die Stadt zukomme sei überschaubar, so der Finanzexperte. Die Zuschüsse könnten auf zwölf Tranchen verteilt werden. Sein Ziel ist es jedoch, die Mittel in den nächsten fünf Jahren abzurufen, damit das Geld nicht durch die Inflation in den nächsten Jahren an Wert verliere.

Die Gelder dürfen nur in förderfähige Projekte aus vorgegebenen Bereichen investiert werden: 50 Prozent in die Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur, 30 Prozent in Verkehr, Digitalisierung, Sport und öffentliche Sicherheit sowie 20 Prozent in die energetische Sanierung von Liegenschaften und Klimaschutz.

Wie die meisten Kommunen hat Hattingen einen hohen Investitionsbedarf. Die Gebäude und Straßen – die gesamte Infrastruktur ist in einem maroden Zustand. Auch das ist eine Situation die allgemein auf alle finanzschwachen Kommunen zutrifft, zu denen die Stadt Hattingen bereits seit 40 Jahren gehört. Fast alles, was für Instandsetzung, Neubau, Modernisierung und Klimaschutz getan werden muss, kann nur noch „auf Pump“ finanziert werden. Durch die Zuschüsse erspart die Stadt sich einige Kredite und somit viele Millionen an Zinsen.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten fünf Jahren einige Maßnahmen mit dem zusätzlichen Geld realisieren können. Aber ich möchte auch keine Hoffnungen wecken, dass neue Projekte angestoßen werden, denn dafür haben wir weder eigenes Personal, noch finden wir wegen des Fachkräftemangels Firmen, die diese mit uns umsetzen könnten. Die Millionen tun uns wegen des Zinseffektes gut. Weniger Schulden kommen allen Bürgerinnen und Bürgern heute und in der Zukunft zugute “, so Frank Mielke.

Um die Zuwendungen zu erhalten, müssen entsprechende Anträge gestellt werden, dafür sollten die Vorhaben möglichst schon soweit geplant und umsetzungsreif sein, damit das Verfahren schnell eingeleitet werden kann.

Kämmerer Frank Mielke geht davon aus, dass erste Mittel für die dringendsten Maßnahmen wie die Aufstockung und Sanierung der Realschule Grünstraße, die Instandsetzung von weiteren städtischen Gebäuden oder Straßen sowie Klimaschutzmaßnahmen, Ende 2026 Anfang 2027 fließen könnten und erklärt: „Besser wäre es, die Städte könnten gemeinsam mit der der Lokalpolitik selbst entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben möchten und müssten keine Förderanträge stellen, die Zeit und Personal binden.“

Foto: Pixabay

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