Kinder werden für sichere Mediennutzung sensibilisiert
Hattingen/Ruhr. Rund 120 Kinder der dritten und vierten
Klassen der Grundschule Heggerfeld haben am Dienstag, 18.November am
Medienparcours teilgenommen – einem interaktiven Projekttag, der
die Kinder spielerisch und praxisnah für Chancen und Risiken der
digitalen Welt sensibilisiert. In Gruppen von jeweils zehn bis zwölf
Schülerinnen und Schülern durchliefen die Kinder verschiedene
Lernstationen rund um Themen wie Cybermobbing, Daten und Internet,
Medien und Gefühle, Mediennutzungsvertrag, Altersfreigaben bei
Spielen und Filmen sowie Selbstwahrnehmung.
Das Konzept
des Medienparcours wurde bereits mit externer Unterstützung im
vergangenen Jahr erfolgreich an der Grundschule Oberwinzerfeld
umgesetzt – die positiven Rückmeldungen damals waren Anlass, das
Projekt nun komplett eigenständig an der Grundschule Heggerfeld
durchzuführen. Geplant und umgesetzt wurde der Parcours in enger
Kooperation zwischen dem Team der Familiengrundschulzentren, dem
Berufskolleg Hattingen mit Auszubildenden der praxisintegrierten
Erzieherausbildung (PiA), Mitarbeitenden des Jugendamtes Hattingen
sowie der Schule selbst. Insgesamt waren rund 45 Personen
beteiligt.
Eine besondere Rolle spielten die
PiA-Auszubildenden des zweiten Lehrjahres: Sie entwickelten die
einzelnen Module eigenständig und führten sie gemeinsam mit den
Kindern durch. Ihr Vorteil: Als junge Erwachsene stehen sie den
Schülerinnen und Schülern näher als viele Lehrkräfte und können
einen besonders authentischen Zugang zu den Themen herstellen.
„Lehrkräfte sollen Kinder auf eine sichere Mediennutzung
vorbereiten, sind aber oft nicht so nah am Alltag der Kinder Die
PiA-Auszubildenden bringen hier eine wichtige Brücke – sie
verstehen die digitale Lebenswelt der Kinder und können sie gezielt
begleiten“, erklärt das Organisationsteam der
Familiengrundschulzentren.
Auch die Eltern hatten im
Anschluss die Möglichkeit eine begleitende Informationsveranstaltung
zu besuchen, bei der sie erfahren konnten, was ihre Kinder gelernt
haben und wie sie sie im Alltag beim Umgang mit Medien unterstützen
und schützen können.
Die Grundschule Heggerfeld hat
einen Sozialindex von 8 (von 9) . Viele Kinder haben schon früh
Zugang zu digitalen Medien – häufig unbeaufsichtigt und mit
Inhalten, die nicht altersgemäß sind. Schon in der zweiten Klasse
existieren WhatsApp-Klassenchats. Das Organisationsteam beobachtet
zunehmend eine Verrohung in der Medienkommunikation und will dem mit
Aufklärung und Sensibilisierung entgegenwirken.
Ein
besonderes Augenmerk liegt auf der Selbstwahrnehmung: Wie wirken
Medien auf mich? Was lösen sie in mir aus? Dieses Modul wurde von
Yogalehrerin Christina Henke begleitet, die mit den Kindern Übungen
zur Achtsamkeit und Körperwahrnehmung durchführte. Auch Fragen zu
Datenfreigabe, Kinderfotos im Netz und Gefahren durch falsche
Altersangaben in Chats werden altersgerecht thematisiert.
Die
Kosten für das Projekt werden vollständig vom Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) im Rahmen des Kinder- und Jugendförderplans
übernommen. „Wir wollen Kinder sensibilisieren, für den
verantwortungsvollen Umgang mit Medien und für eine respektvolle
digitale Kommunikation“, so das Fazit der Organisatorinnen und
Organisatoren.