Viele Interessierte bei Bürgerinformationsveranstaltung
Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärmeinstitut Essen e.V. (GWI) haben im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung Zielszenarien für die einzelnen Stadtteile erarbeitet und mit der Stadt Hattingen als Auftraggeberin abgestimmt. Die Ergebnisse wurden in der vergangenen Woche in einer Bürgerinformationsveranstaltung im Rathaus präsentiert.
„Die Zielszenarien zeigen auf, welche erneuerbaren Wärmelösungen an welchen Orten in Hattingen möglich sind“, erklärt Stefan Kuchner, Projektleiter bei den Stadtwerken Hattingen. In der Hattinger Innenstadt und den umliegenden Stadtteilen – wo sich bereits jetzt ein gut ausgebautes Gasnetz befindet – sind Wärmenetze eine geeignete Lösung für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung. Die Wärme wird durch verschiedene erneuerbare Energie bereitgestellt. Möglich sind zum Beispiel die Nutzung der Flusswärme der Ruhr, des Grubenwassers unter dem Rauendahl oder der Einsatz von Wärme aus Biomasse oder Solarthermie. „In den ländlicheren Gebietet im Süden Hattingens werden auch in Zukunft dezentrale Heizlösungen vorherrschen“, so Jörn Benthin, technischer Projektleiter von Seiten des GWI. „Hier sind bereits heute viele Öl-, Holz- oder Nachtspeicherheizungen sowie Wärmepumpen im Einsatz. Und auch in Zukunft werden Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Heizungen in diesen Gebieten ohne Anschluss an ein Wärmenetz betreiben.“
Die Vorstellung der Zielszenarien erfolgte in der vergangenen Woche im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung. Bürgermeister Dirk Glaser freut sich über die rege Teilnahme. „Der volle Sitzungssaal zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger aber auch Unternehmen in unserer Stadt wissen wollen, wie es in Sachen Wärmeversorgung in Zukunft weitergehen kann. Wir als Kommune gehen mit gutem Beispiel voran und wollen die Menschen schon frühzeitig mit diesem Thema vertraut machen und Orientierung für die Zukunft schaffen. Aber am Ende müssen die Menschen selbst entscheiden, wie ihre individuelle Heizungslösung aussieht.“
Auch Jens Hendrix, Baudezernent der Stadt Hattingen und Moderator der Veranstaltung, setzt auf eine frühzeitige und transparente Kommunikation: „Wichtig ist, dass der jetzige Stand der kommunalen Wärmeplanung keinen Zwang für die Menschen vor Ort mit sich bringt. Wir zeigen aktuell Möglichkeiten auf, deren Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanungen weiter untersucht werden müssen. Die Planung ist der erste Schritt in Richtung Klimaneutralität. Bis wir eine verbindliche Aussage treffen können, wo in Hattingen welches Netz und welche Energiequellen angeboten werden können, müssen noch viele Schritte folgen.“ Aktuell erarbeiten die Stadtwerke Hattingen und das GWI gemeinsam mit der Stadt den Abschlussbericht der kommunalen Wärmeplanung. Bis voraussichtlich September 2025 soll die kommunale Wärmeplanung abgeschlossen sein.