Schauspiel, Live-Musik und Akrobatik zwischen Becken und
Liegewiese
Hattingen/Ruhr. Das Freibad Welper bekommt
Besuch von maritimen Gestalten, schrägen Fabelwesen und einer
abenteuerlustigen Schiffscrew: Am Dienstag, 22. Juli, tritt das freie
Theaterkollektiv „MINT-400“ mit seiner mobilen Produktion „Die
Schnatzjagd“ in Hattingen auf. Ausgerichtet wird die Veranstaltung
vom Fachbereich Weiterbildung und Kultur. Eine klassische
Theaterbühne gibt es nicht. Stattdessen werden das Becken,
Liegewiesen und Umkleiden genutzt.
Was zunächst nach Kinderprogramm klingt, entpuppt sich beim
genaueren Hinsehen als ungewöhnliches Kulturprojekt: Inspiriert von
einem Nonsens-Gedicht des britischen Schriftstellers Lewis Carroll,
bringt MINT-400 eine Mischung aus Schauspiel, Akrobatik und
Live-Musik ins Freibad – mit dem erklärten Ziel, „ein
generationsübergreifendes Erlebnis ohne Schwellenangst“ zu
schaffen.
Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine interaktive Theaterreise
rund um das geheimnisvolle Wesen „Schnatz“, das sinnbildlich für
das Glück steht. Gespielt wird nicht auf einer klassischen Bühne,
sondern direkt zwischen Becken, Liegewiesen und Umkleiden. Die
Produktion soll bewusst das Bad als öffentlichen Ort mit
einbeziehen. Wer möchte, kann sogar selbst mit ins Wasser –
Badesachen vorausgesetzt. „Wir wollen Kunst dorthin bringen, wo
Menschen im Alltag unterwegs sind“, sagt Heiko Jansen vom
Fachbereich Weiterbildung und Kultur. „Das Projekt ist ein schönes
Beispiel dafür, wie niedrigschwellig und gleichzeitig künstlerisch
anspruchsvoll Kultur im öffentlichen Raum sein kann.“
Auch
Niels Vogel vom Referat Sport der Stadt Hattingen freut
sich auf das etwas andere Theater. „Das
Freibad ist nicht nur ein Ort zum Schwimmen – es ist auch ein
sozialer Treffpunkt. Die Schnatzjagd greift das auf und macht daraus
etwas Neues. Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz“, so Vogel.
Für die künstlerische Umsetzung steht das Bochumer Label MINT-400,
das sich mit seinen freien Inszenierungen im Ruhrgebiet einen Namen
gemacht hat. Statt klassischem Theater setzt das Ensemble auf
subkulturelle Formen, humorvolle Übertreibung und unmittelbaren
Kontakt zum Publikum. „Wir erzählen Geschichten gerne dort, wo man
es nicht erwartet“, erklärt Regisseurin Hanni-Isabell Barfuss. „Im
Freibad treffen wir auf ein durchmischtes Publikum – und genau das
ist uns wichtig.“
Die Aufführung beginnt am Dienstag, 22. Juli, um 19 Uhr. Es gilt der
normale Eintrittspreis fürs Freibad, Spenden für die Künstlerinnen
und Künstler sind möglich. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Weitere Infos gibt es unter www.mint-400.de.