Erweiterung des Gymnasiums Waldstraße

Siegerentwurf steht fest

Hattingen/Ruhr. Die Stadt Hattingen hat einen wichtigen Meilenstein für die bauliche Weiterentwicklung des Gymnasiums Waldstraße erreicht: Das Preisgericht des Architekturwettbewerbs hat in seiner Sitzung am 4. Dezember einstimmig den Siegerentwurf gekürt. Damit ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Umsetzung des Bauvorhabens getan. Hintergrund sind der steigende Raumbedarf an Klassen-, Fach- und Nebenräumen, der Abriss und Neubau der bestehenden Turnhalle, sowie die energetische und gestalterische Sanierung der Fassade des Fachraumgebäudes aus den 1970er-Jahren.

Aus insgesamt elf eingereichten Arbeiten ging der Entwurf des auch im Schulbau erfahrenen Architekturbüros ASP Architekten aus Stuttgart als erster Preisträger hervor. Der Wettbewerb war von der Stadt ausgelobt worden, um eine qualitätsvolle Lösung für die dringend benötigte Erweiterung der Schule zu finden. „Wir führen nicht oft einen Wettbewerb durch, weil das Verfahren sehr aufwendig ist, aber wir haben an dem Standort eine besondere Situation. Die Herausforderung bestand darin, Neubau, Sporthalle und Fassadengestaltung sensibel in das Ensemble mit dem denkmalgeschützten Hauptgebäude aus dem Baujahr 1913 einzufügen“, erläutert Baudezernent Jens Hendrix. Der Siegerentwurf erfüllt diese anspruchsvollen Kriterien in überzeugender Weise, urteilte die Jury.

Die Jury bestand aus Fachpreisrichtern aus Architektur, Wissenschaft und Hochschule, Sachpreisrichtern aus Schule, Kommunalpolitik sowie sachverständigen Beratern der Stadtverwaltung aus verschiedenen Fachbereichen. Sie nahmen sich einen Tag Zeit, um die Entwürfe zu prüfen. Nach der intensiven Beratung kamen drei Arbeiten in die engere Wahl, aus denen schließlich einstimmig der Sieger bestimmt wurde.


In der Begründung heißt es: Der Entwurf überzeugt durch einen behutsamen Umgang mit dem Bestand. Ein eingeschossiger Eingangsbereich knüpft an den Altbau an, während der Gebäudebestand von 1969 lediglich um ein Treppenhaus ergänzt wird. Die neue Sporthalle ist sinnvoll im nordöstlichen Grundstücksbereich platziert. Der großzügige Abstand zum Baudenkmal sowie der zurückhaltend gestaltete dreigeschossige Neubau werden denkmalrechtlich positiv bewertet. Durch eine gemeinsame Formensprache der Fassaden entsteht ein harmonisches Ensemble, das sich klar dem geschützten Gebäude unterordnet.

Die stellvertretende Fachbereichsleiterin der Gebäudewirtschaft betont: „Ökologische Aspekte haben bei diesem Projekt eine wichtige Rolle gespielt – insbesondere bei der Auswahl der Materialien.“ Es wird viel Holz zur Fassadengestaltung aller Gebäude und recyceltes Baumaterial verwendet. Die Räume sollen lichtdurchflutet werden.

Zufrieden mit dem Ergebnis ist auch Schulleiterin Anette Christiani: „Mich hat vor allem die Clusterlösung mit dem Lernhaus überzeugt und dass wir so unser pädagogisches Konzept umsetzen können. Ich freue mich, dass nun weiter an dem Projekt gearbeitet werden kann.“

Pädagogisch folgt das Konzept dem Leitbild einer Campus- und Clusterschule: Im Bestandsgebäude werden naturwissenschaftliche Fachräume gebündelt und um Klassenräume ergänzt, während der Neubau moderne Lerncluster mit zusätzlichen Gruppenräumen bietet. Der verbindende Schulhof bildet künftig das Herz des Campus und schafft vielfältige Aufenthalts- und Bewegungsangebote. Positiv bewertet wurde von der Jury zudem, dass durch die Bauabfolge keine aufwändigen Containerlösungen während der Bauzeit erforderlich sind

Als nächste Schritte ist vorgesehen, nach Besetzung der Projektleitungsstelle im Fachbereich Gebäudewirtschaft einen Generalplaner zu beauftragen, der gemeinsam mit Architekten, Statikern und Landschaftsplanern den Entwurf weiter ausarbeitetet und umsetzt.

Alle eingereichten Entwürfe werden Ende Januar im Gymnasium Waldstraße ausgestellt. Der genaue Termin und die Öffnungszeiten werden noch bekanntgegeben.

 


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