Zum Schutze von Igeln und Kleintieren

Nachtfahrverbot für Mähroboter im Ennepe-Ruhr-Kreis

EN-Kreis. Mähroboter dürfen zukünftig im Ennepe-Ruhr-Kreis nicht mehr in der Dämmerung und in der Nacht betrieben werden. Eine entsprechende Allgemeinverfügung hat die Kreisverwaltung jetzt veröffentlicht, zu beachten ist sie ab Samstag, 30. August, um Mitternacht. Ausgangspunkt für die Regelung war ein Prüfauftrag des Kreistages auf Initiative der Kreistagsfraktionen von CDU und Bündnis90/Die Grünen. Mit dem Nachfahrverbot sollen Igel und Kleintiere geschützt werden.

Igel gehen auf Nahrungssuche, wenn der Tag sich verabschiedet und es beginnt dunkel zu werden. Treffen sie dabei auf einen Mähroboter, werten sie das als Gefahr, rollen sich arttypisch zusammen und flüchten nicht. Fatale Folge: Es kann zum Kontakt zwischen Tier und Schneidmessern kommen. Den Igeln drohen Verletzungen, diese können so gravierend sein, dass sie tödlich sind. Um das zu vermeiden, orientieren sich die Verbotszeiten für den Einsatz der Mähroboter an den Dämmerungszeiten. Jeweils eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang beziehungsweise bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang dürfen die Geräte nicht betrieben werden. Dies gilt in allen neun kreisangehörigen Städten, also in Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel, Wetter/Ruhr und Witten.

Die Nachtruhe für Mähroboter ist ein Beitrag, um die nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Igel zu unterstützten und ihre Zahl wieder ansteigen zu lassen. Ebenso wichtig ist es aber, dass Gartenbesitzer im Ennepe-Ruhr-Kreis den Tieren den Lebensraum bieten, in dem sie sich wohl fühlen. Dazu zählen große Haufen aus trockenem Laub, ein Stapel unbehandeltes Holz oder auch Igelhäuser als Versteckmöglichkeiten ebenso wie insektenfreundliche Wildblumen, Kräuter und Sträucher. Sie liefern dem Igel die Nahrung, die er benötigt. Hilfreich sind auch Hecken und Büsche aus heimischen Pflanzen. Sie machen sichere Verbindungen zwischen verschiedenen Bereichen des Gartens oder auch zwischen Gärten einer Nachbarschaft möglich. Wer hier auf Zäune setzt, sollte sie für die Igel durchlässig gestalten. "Mit anderen Worten", so die untere Naturschutzbehörde, "je naturnäher und heimischer ein Garten gestaltet ist, desto besser für das Wildtier des Jahres 2024."

Die Allgemeinverfügung zum Nachtfahrverbot für Mähroboter findet sich auf der Internetseite der Kreisverwaltung, www.en-kreis.de, Bereich Verwaltung, Bekanntmachungen.

Stichwort Allgemeinverfügung
Eine Allgemeinverfügung einer Kreisverwaltung ist eine Verwaltungsentscheidung, die sich an eine unbestimmte Zahl von Personen oder an einen bestimmten, aber nicht individuell genannten Personenkreis richtet. Im Gegensatz zu einem Einzelfallbescheid, der sich nur an eine konkrete Person oder ein Unternehmen richtet, gilt eine Allgemeinverfügung allgemein oder für eine Gruppe und wird von der Kreisverwaltung als Teil der kommunalen Verwaltungshoheit erlassen. Eine Allgemeinverfügung wird erlassen, um bestimmte Verhaltensweisen anzuordnen, zu verbieten oder zu gestatten.

Foto: Besonders während der Dämmerung sind Igel und Co auf Nahrungssuche (C) Canva

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