Kunstwerke warnen vor Umweltzerstörung
Hattingen/Ruhr.
Eintauchen in die Welt der Bücher und in Literatur versinken, konnten die
Leseratten in der Stadtbibliothek schon immer. Ab dem 29. August aber können
sich Besucherinnen und Besucher in den Tiefen des Ozeans treiben lassen. Die
Schweizerin Rosanna Baledda hat die Bücherwelt im Reschop Carré mit ihrer
Kunstinstallation in ein Meer aus Quallen und Korallen verwandelt. Die Invasion
der Wasserwelt bringt eine Botschaft mit: Sie soll auf die Folgen des
Klimawandels und die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen.
Dazu hat die Künstlerin 500 Quallen aus Organza gefertigt,
die in der Bibliothek von der Decke schweben, die „Cinquecento Medusae“.
Ergänzt wird der Schwarm von einer riesigen Korallenansammlung, dem
„Corallium“. Es ist ein Fresko aus hunderten von gehäkelten und farbintensiven
Korallen, das an die Zerbrechlichkeit und das Verschwinden der Korallen in den
Ozeanen erinnern soll.
„Eine künstlerische und spielerische Kreation, die Quallen
und Korallen mit Umweltverschmutzung und Klimawandel in Verbindung bringt, ist
ein sehr geeigneter Weg, um auf diese besonderen Entwicklungen in den Ozeanen
aufmerksam zu machen“, findet die Künstlerin Rosanna Baledda und erklärt:
„Korallenriffe bieten farbenfrohe Spektakel, sind aber auch sehr empfindlich.
Korallen sind wie viele andere Tier- und Pflanzenarten auf der Erde durch
globale und lokale Faktoren bedroht. Ich wollte durch diese
Koralleninstallation Neugierde wecken und darüber informieren, dass die
Vernichtung der Korallen einen unschätzbaren Verlust für die Artenvielfalt
bedeuten würde.“
Bürgermeister Dirk Glaser wird die Ausstellung am Freitag,
29. August um 17 Uhr im Rechop Carré, eröffnen. Sie ist dann bis zum 27.
September während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu sehen. Schon ab 16 Uhr findet eine interaktive
Mitmach-Lesung für Kinder ab 4 Jahren mit Kira Koralle statt. Karten für 3 Euro
gibt es auch im Vorverkauf.
Diese Ausstellung wurde während der Konferenz der Vereinten
Nationen über Biodiversität in Genf im März 2022 sowie im Léman Museum in Nyon,
im Aquarium Océanopolis in Brest sowie in vielen Bibliotheken in der Schweiz,
Frankreich und den Niederlanden gezeigt. In Deutschland ist sie erstmals
öffentlich zu sehen.
Begleitet wird die Veranstaltung auch durch zwei
Mitmach-Häkelaktionen am 5. und 19. September jeweils um 16.30 Uhr.
Foto Stadt Hattingen: Künstlerin Rosanna Baledda